Christiane Biller-Pech
Dipl. Psychologin
Dipl. Sozialpädagogin

Seminar:

Was bedeutet die Frage der Sexualassistenz / Sexualbegleitung ...

... im Rahmen eines selbstbestimmten Lebens von beeinträchtigten Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf für diejenigen, die in der Pflege und Assistenz arbeiten?

Sexualität ist ein integraler Bestandteil jeder Persönlichkeit. Damit ist das Thema der sexuellen Selbstbestimmung aus dem Alltag von Hilfenehmern und Assistenten nicht weg zu denken.

In diesem Seminar wird es darum gehen, sich offen mit Fragen auseinanderzusetzen, die im Rahmen der Pflege, Betreuung, Begleitung und Assistenz immer wieder "als Problem" auftauchen.
Der Fokus der Betrachtung soll hier auf der Befindlichkeit der AssistentInnen liegen, und Klärung der eigenen Professionalität bieten.

  • Welche Situationen und Befindlichkeiten berühren den sogenannten Intimbereich der Beteiligten?
  • Wo liegen hier die individuellen und institutionellen Möglichkeiten und Grenzen?
  • Was bedeuten "verschobene Intimgrenzen" für den Arbeitsalltag?
  • Wie ist eigentlich die rechtliche Situation bei der Frage der "Assistenz und Sexualität"?

Hilfreich ist die Betrachtung von Situationen, die offen sexuelle Probleme ausdrücken und als sexualisiert und auch als grenzüberschreitend erlebt werden. Gefühle von Ärger, Ablehnung / Abwehr, Unsicherheit, Überforderung, Peinlichkeit und Schuldgefühle aber auch Verständnis, Mitgefühl, und Empathie sind die Folge und bedürfen einer sachlichen Betrachtung, damit sexuelle Inhalte nicht vermieden und ausgeklammert oder überbewertet werden müssen.

Anhand von Praxisbeispielen, die von den TeilnehmerInnen eingebracht werden, können eigene Standpunkte erkannt, problematisiert und miteinander reflektiert werden.

Ich möchte Sie dabei unterstützen, ihre Handlungsspielräume zu erweitern und die professionelle Haltung zum Thema zu verbessern. Dabei kann ich Ihnen meine Erfahrungen aus der Perspektive der Assistenznehmerin zur Verfügung stellen.

Einige theoretische Überlegungen sollen dabei helfen die eigenen Sichtweisen zu verstehen und zu überdenken. Wir betrachten die sogenannte "sexuelle Identität" auf der Grundlage der Aneignungstheorie und des Isolationsbegriffs. Der Rückblick auf die eigene psycho-sexuelle Entwicklung ist oft sehr hilfreich.